Was ist die Dialektisch Behaviorale Therapie
der Borderline-Störung (DBT)?

Die Borderlinestörung (BPS) oder auch emotional instabile Persönlichkeitsstörung ist eine psychische Störung, die die Betroffenen selbst und deren soziales Umfeld häufig an die Grenzen der emotionalen Belastbarkeit führt. Menschen mit BPS reagieren sensibler auf gefühlsmäßige Reize und lassen sich leichter von Gefühlen anstecken. Emotionen sind stärker ausgeprägt und werden intensiver erlebt, was in alltäglichen Situationen zu Schwierigkeiten führen kann. Menschen mit BPS erleben eine Unsicherheit bezüglich der eigenen Identität und Integrität. Oft besteht ein anhaltendes Gefühl anders zu sein als andere. Daraus ergeben sich Schwierigkeiten im Kontakt. Langfristige halt gebende Beziehungen können nur schlecht aufgebaut werden, so dass ein unterstützendes soziales Netzwerk oft nicht besteht. Auf der Verhaltensebene kommt es bei über der Hälfte der Betroffenen zu selbstschädigendem Verhalten, dabei sind am auffälligsten die selbstzugefügten Schnittwunden. Aber auch übermäßiger Alkoholkonsum zur Spannungsreduktion, Drogenkonsum, Hochrisikoverhalten und Essstörungen gehören dazu.

Das Ziel einer Psychotherapie der Borderlinestörung ist es, Lösungen für die oben genannten Probleme zu finden, so dass sich die Lebenszufriedenheit für Betroffene erhöht. Ansprechpartner sind hierfür alle niedergelassenen PsychotherapeutInnen.
Neben verschiedenen anderen wirkungsvollen Psychotherapiemethoden, ist die Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT) ein Verfahren zur Behandlung der Borderlinestörung. Sie wurde in den achtziger Jahren als störungsspezifisches Behandlungskonzept von Prof. Marsha M. Linehan in den USA entwickelt und dann kontinuierlich weiterentwickelt. Es handelt sich um eine inzwischen weltweit wissenschaftlich anerkannte Therapieform, die auf der Basis der kognitiven Verhaltenstherapie ergänzt ist um Elemente aus humanistischen Therapieverfahren, Hypnotherapie und im Besonderen aus dem ZEN. Auch in Deutschland entstanden in den letzten Jahren an vielen Orten sowohl ambulant tätige als auch stationäre Arbeitsgruppen, die sich um die Verbreitung und Weiterentwicklung des Verfahrens bemühen (siehe Hompage des Dachverbands Dialektisch Behaviorale Therapie e.V.: www.dachverband-dbt.de)